Erhöhte Leberwerte bei einem Rheumapatienten. Was nun

2017 
Regelmasige Kontrollen der Leberwerte sind ein fester Bestandteil der rheumatologischen Routine. Erhohte Transaminasen sind dabei ein haufiger Befund, fur den viele verschiedene Grunde in Frage kommen. Als Erstes muss die Moglichkeit einer unerwunschten Wirkung eines der rheumatologischen Medikamente erwogen werden. Am haufigsten sind dies NSAR, vor allem Diclofenac, gefolgt von den DMARD Methotrexat oder Leflunomid. Die Kombination der letztere beiden verursacht besonders haufig Transaminasenanstiege. Der aktive Metabolit von Leflunomid muss dann unter Umstanden mit Colestyramin aus dem enterohepatischen Kreislauf ausgewaschen werden. Leberwerterhohungen durch Sulfasalazin sind selten, schwere nekrotisierende Hepatitiden als Teil einer systemischen Medikamentenreaktion konnen jedoch auftreten. Unter den biologischen DMARD sind es v. a. die TNF-alpha-Hemmer Infliximab und Adalimumab welche Hepatitiden verursachen konnen. Bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis waren aber auch unter Etanercept Leberwertanstiege beobachtet worden. Als weitere Substanz kann der Interleukin-6-Rezeptor Antikorper Tocilizumab zu einem Anstieg der Transaminasen fuhren, selten auch zu schweren Leberreaktionen. Schlieslich gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Ursachen fur Anstiege der Leberwerte bei Rheumapatienten, die von einer Reaktivierung oder Neuinfektion einer Virushepatitis, dem Auftreten einer Autoimmunhepatitis bis zu Begleiterkrankungen der Leber reichen. Dies alles macht ein systematisches differentialdiagnostisches Vorgehen notwendig.
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