Der leidende Chirurg – Wie schützen Chirurgen sich selbst?

2021 
Es gibt kaum Daten daruber, wie Chirurgen Arbeitssicherheitsmasnahmen zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit umsetzen und wie sie ihre subjektive Gesundheitsbelastung einschatzen. In Zeiten von Chirurgenmangel ist es sinnvoll, diese Zusammenhange zu untersuchen, um zukunftsorientierte Anpassungen zur Steigerung der Attraktivitat des Berufs Chirurg zu evaluieren. Ein Onlinefragebogen wurde im Oktober 2016 an die registrierten Mitglieder der Deutschen Gesellschaft fur Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) gesendet. Es wurden die Anwendung von Arbeitssicherheitsmasnahmen, individuelle Lebensumstande, Arbeitsbedingungen sowie die subjektive Gesundheitsbelastung in Abhangigkeit von Ausbildungsniveau und Krankenhaustyp (Grund‑, Regel‑, Maximalversorgung) erfragt. Die Rucklaufquote lag bei 21 % (1065/5011). Arbeitssicherheitsmasnahmen werden nicht stringent umgesetzt: eine routinemasige Anwendung von Dosimeter, Schilddrusenstrahlenschutz, Rauchgasabsaugung und Schutzbrille findet nur in 40 % (427/1065), 39 % (411/1065), 10 % (104/1065) und 5 % (55/1065) der Falle statt. Die Mehrheit der Chirurgen (52 %, 548/1065) bewertet ihren Lebensstil als gesundheitsbelastend. Ein Grosteil davon sind Oberarzte, 46 % (250/548) empfinden den Beruf als gesundheitsbelastend. Der Anteil von Chefarzten und Assistenzarzten liegt nur bei 21 % (115/548) und 18 % (98/548). Richtlinien zur Standardisierung des perioperativen Schutzes deutscher Chirurgen sind wunschenswert. Gesundheitsforderndes Verhalten konnte sich positiv auf die Arbeitssicherheit der Chirurgen und letztlich auch Patientensicherheit auswirken. Dies kann zu einer Steigerung der Attraktivitat des Berufs „Chirurg“ langfristig beitragen.
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