Früherkennung des Risikos der späteren Implantatlockerung mittels der Röntgen Stereophotogrammetrischen Analyse (RSA)

2020
Haufigste Ursache fur Implantatrevisionen in der Huft- und Knieendoprothetik ist die aseptische Implantatlockerung. Die Methode der Rontgen Stereophotogrammetrischen Analyse (RSA) reprasentiert den aktuellen Goldstandard zur In-vivo-Beurteilung der Implantatverankerung. Klinische Langzeitstudien konnten zeigen, dass eine erhohte und in den ersten 2 postoperativen Jahren beobachtete stetige Implantatmigration mit einer spateren aseptischen Lockerung stark korreliert. Somit ist die mit der RSA gemessene Implantatmigration als zuverlassiger Surrogatmarker fur eine spatere Implantatlockerung zu betrachten. Die RSA hat sich in den letzten 40 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und ist durch den modellbasierten RSA-Ansatz leichter klinisch anzuwenden, da zusatzlich am Implantat angebrachte Messmarker nicht mehr benotigt werden. Der RSA-Methode kommt eine steigende Bedeutung in der Zulassung neuer Implantate zu – so wird eine verpflichtende RSA-Studie fur neue Huftimplantate von der Niederlandischen Orthopadischen Gesellschaft in der klinischen Prufung eingefordert. Auch fur die im Mai 2017 in Kraft getretene neue EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) konnte die RSA fur klinisch noch unerprobte Implantate an Relevanz gewinnen. Kritikern, die mit der MDR eine Innovationsbremse assoziieren, kann entgegnet werden, dass mit der RSA-Methode eine prognostizierende Beurteilung der Implantatverankerung bereits nach einem 2‑jahrigen Nachuntersuchungszeitraum gegeben werden kann, was deutlich kurzer ist als ubliche klinische Langzeitstudien.
Keywords:
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    48
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []
    Baidu
    map