Die Bindungstheorie: Modell und entwicklungspsychologische Forschung

1989
Bindung (attachment) ist die besondere Beziehung eines Kleinkindes zu seinen Eltern oder bestandigen Betreuungspersonen. Die Bindungstheorie wurde von John Bowlby, einem englischen Psychoanalytiker, formuliert. Sie ist im ethologischen Denken der 60er Jahre entstanden und versucht, traditionell entwicklungspsychologisches und klinisch-psychoanalytisches Wissen mit evolutionsbiologischem Denken zu verbinden. Daraus ergeben sich drei Betrachtungsebenen: die biologische Bereitschaft zur Bindung auf der Grundlage stammesgeschichtlicher Selektionsbedingungen der Art (Phylogenese), die psychologischen Gegebenheiten bei der individuellen Verwirklichung von Bindung des Kindes an seine Eltern zu Beginn des Lebens und ihre Konsequenzen fur das Individuum wahrend des Lebenslaufs (Ontogenese) und die individuelle Verinnerlichung (Reprasentanz) unterschiedlicher Bindungserfahrungen und ihre Auswirkungen auf den Umgang mit Gefuhlen als Quelle des Erlebens und Schnittpunkt von Erfahrungen, vor allem im Zusammenhang mit Beziehungen zu anderen Menschen.
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