Tumorscreening bei Transplantationspatienten vor und nach Transplantation

2018 
Ein adaquates Tumorscreening zur Detektion maligner Neoplasien vor und nach Organtransplantation ist ein im Langzeitverlauf einer Transplantation, neben der Behandlung von kardiovaskularen sowie von metabolischen Erkrankungen, auserst wichtiger Bestandteil, der jedoch bisweilen eine Herausforderung fur unsere Hochleistungsmedizin darstellt. Bezuglich der Neoplasien bei transplantierten Patienten sind praexistente von (mit)transplantierten von De-novo-Neoplasien zu unterscheiden. Die Risikofaktoren fur diese Tumorgenese sind multifaktoriell und insbesondere durch eine praexistente sowie die post transplantationem kunstlich geschaffene Immunsuppression bedingt. So ist das Risiko fur einen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, bereits wahrend der Dialyse an einer Neoplasie zu erkranken, deutlich hoher, wobei anteilig etwa 30 % dieser Neoplasien den Urogenitaltrakt betreffen. Ein regelmasiges Tumorscreening mittels klinischer und laborchemischer Untersuchungen, Sonographie sowie konsiliarisch gynakologischer und urologischer Vorstellung scheint daher bereits im Rahmen der Dialysezeit essenziell. Die Wahrscheinlichkeit, eine Neoplasie mit einem Spenderorgan zu ubertragen, ist derweil gering und wird in der Literatur mit 0,2 % angegeben. Weit haufiger sind die De-novo-Neoplasien, welche eine Pravalenz von 3–26 % vorweisen und folglich im Vergleich zur Normalbevolkerung 4‑ bis 5‑mal haufiger auftreten. Eine adaquate Tumorfruherkennung ist hier fur den Erhalt nicht nur der Transplantatfunktion, sondern auch fur die Prognose des transplantierten Patienten entscheidend, sodass auch nach Transplantation ein klar definiertes Konzept eines engmaschigen Tumorscreenings in interdisziplinarer Kooperation gefordert werden muss.
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