HRS-Expertenkonsensus (2017) Sondenmanagement und -extraktion von kardialen elektronischen Implantaten sowie EHRA-Expertenkonsensus (2018) zur wissenschaftlichen Aufarbeitung von Sondenextraktionen: Kommentar der AG Herzrhythmusstörungen der Deutschen Gesellschaft für Thorax‑, Herz- und Gefäßchirurgie

In den vergangenen Jahren wurden zwei wesentliche internationale Experten-Empfehlungen zum Sondenmanagement kardialer implantierbarer elektronischer Devices (CIED) uberarbeitet. So veroffentlichte zum einen die Heart Rhythm Society (HRS) 2017 einen Expertenkonsensus zum Thema Sondenmanagement unter Einschluss der Aspekte Haltbarkeit, Fehlfunktionen und Ruckrufe, der Indikationen von Revisionseingriffen, des periprozeduralen Managements, einschlieslich der personellen und logistischen Voraussetzungen von Sondenextraktionen, und gab zudem Empfehlungen zur Qualitatssicherung und zum Datenmanagement. Zum anderen publizierte die European Heart Rhythm Association (EHRA) 2018 Empfehlungen zum Design von klinischen Studien und Registern und forderte zudem eine intensivere wissenschaftliche Aufarbeitung der Sondenextraktionsprozeduren und benannte bestehende Wissenslucken („gaps in evidence“). Beide Manuskripte erganzen sich thematisch und verfolgen das gemeinsame Ziel einer flachendeckenden qualitativ hochwertigen klinischen Versorgung sowie einer zukunftig fundierteren Aufarbeitung offenstehender wissenschaftlicher Fragen. Die gewahlten Schwerpunkte adressieren explizit nicht ausschlieslich Elektroden-revidierende Zentren, sondern alle in die Behandlung von CIED-Patienten involvierten Arzte. Der vorliegende Kommentar der Arbeitsgemeinschaft Herzrhythmusstorungen der DGTHG fasst die wesentlichen Empfehlungen der beiden Stellungnahmen zusammen, erlautert Hintergrunde und diskutiert kritisch kontroverse Auffassungen.