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Angststörungen und Phobien

2016
Unter Angststorungen und Phobien wird ein breites Spektrum von Erkrankungen verstanden, bei dem eine ubermasige Angst und Vermeidungsverhalten eine bedeutsame Rolle spielt. Die Intensitat der therapeutischen Behandlung richtet sich vor allem nach dem Grad der psychosozialen Beeintrachtigung. Eine Pharmakotherapie ist dann indiziert, wenn Beratung und psychotherapeutische Verfahren allein nicht ausreichend wirksam sind oder auch wenn aufgrund der grosen Angst die psychotherapeutische Behandlung, z. B. eine Exposition, nicht durchfuhrbar ist. Auch kann die mangelnde Verfugbarkeit von Psychotherapie einen medikamentosen Behandlungsbeginn erfordern. Eine Pharmakotherapie soll immer im Rahmen einer multimodalen Behandlung eingesetzt werden. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmerhemmer (SSRIs) sind im Kindes- und Jugendalter die erste Wahl. Im Gegensatz zum Erwachsenenalter ist die Evidenz fur andere Wirkstoffgruppen deutlich geringer. Benzodiazepine sind nur dann indiziert, wenn eine sofortige Angstreduktion erforderlich ist. Wegen des Risikos einer Abhangigkeit ist ihre Verschreibung nur fur die Kurzzeittherapie geeignet. Eine Unterscheidung der verschiedenen Angststorungen und Phobien ist klinisch sinnvoll. In Bezug auf die medikamentose Therapie ergeben sich aber keine wesentlichen Unterschiede, da die Evidenz zu therapeutischer Wirksamkeit fur alle Angststorungen und Phobien am besten fur SSRIs nachgewiesen werden konnte und fur die anderen Wirkstoffgruppen eine vergleichbare Evidenz dazu fehlt.
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