Chirurgische Therapie der Peritonealkarzinose kolorektaler Karzinome

2018 
Die chirurgische Zytoreduktion (CRS) mit hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) kann bei geeigneten Patienten mit peritonealen Metastasen kolorektaler Karzinome das Gesamtuberleben im Vergleich zu reiner systemischer Chemotherapie signifikant verlangern. Entscheidend fur ein gutes onkologisches Ergebnis ist einerseits die makroskopisch komplette Zytoreduktion, andererseits aber auch eine moglichst fruhe chirurgische Therapie, da eine lineare Korrelation zwischen der peritonealen Tumorlast und dem Gesamtuberleben besteht. Eine synchrone Resektion von Lebermetastasen ist mit guten Ergebnissen moglich und hat keinen Einfluss auf die Morbiditat. Fur die intraperitoneale Chemotherapie sind die Substanzen Mitomycin C und Oxaliplatin derzeit als gleichwertig zu betrachten. Diskrepante Ergebnisse liegen zur perioperativen systemischen Chemotherapie vor, da einzelne Studien ein schlechteres Gesamtuberleben nach neoadjuvanter Therapie zeigten. Im Hinblick auf die adjuvante Therapie gibt es Hinweise auf einen Uberlebensvorteil, sofern mindestens 6 Zyklen verabreicht werden. Die derzeit noch schwierige Fruherkennung peritonealer Metastasen wird moglicherweise zukunftig durch den Einsatz von „liquid biopsies“ mit Nachweis freier Tumor-DNA oder -RNA sicherer und einfacher, bis dahin kommt fur Risikopatienten eine geplante Second-look-Laparotomie infrage. Erganzend hierzu wird in mehreren Studien derzeit der Stellenwert einer adjuvanten oder prophylaktischen HIPEC gepruft. Im Falle eines Rezidivs nach HIPEC sollte ein erneutes chirurgisches Vorgehen erwogen werden, wobei zur Indikationsstellung dieselben Kriterien anzuwenden sind wie fur den Primareingriff. Ein rezidivfreies Intervall >2 Jahre ist prognostisch gunstig.
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