Barrierefunktion der Haut und Allergene

2017
Die Haut ist eine wichtige Barriere, die den Organismus vor mechanischer Belastung, Mikroorganismen, Chemikalien und Allergenen schutzt, umgekehrt aber auch die wichtige Funktion erfullt, den Flussigkeitsverlust zu reduzieren. Ein gemeinsames Kennzeichen vieler Dermatosen ist eine beeintrachtigte Funktionsfahigkeit der Hautbarriere, und man konnte vermuten, dass hier durch vermehrtes Eindringen potenzieller Allergene ein erhohtes Risiko fur Kontaktsensibilisierung (CS) und Allergie besteht. Die Beziehung zwischen haufigen Hauterkrankungen wie Psoriasis, atopischer Dermatitis (AD) und irritativer Kontaktdermatitis (ICD) einerseits und der Entwicklung einer Kontaktallergie (CA) andererseits ist jedoch komplex und hangt auser vom Zustand der Hautbarriere auch von verschiedenen immunologischen Reaktionen ab. Psoriasis ist in der Vergangenheit immer als Th1-dominierte Krankheit betrachtet worden, doch die Entdeckung von Th17-Zellen und IL-17 hat neue und interessante Informationen bezuglich der Pathogenese beigesteuert. Die wissenschaftliche Evidenzlage deutet auf eine inverse Beziehung zwischen Psoriasis und CA hin, die moglicherweise durch eine erhohte Konzentration an Th17-Zellen und den dazugehorigen Zytokinen bedingt ist. Was die AD angeht, so ist eine positive Assoziation mit CS in epidemiologischen Studien etabliert worden, allerdings liegt hierfur noch keine Erklarung vor. Experimentelle Studien zeigen jedoch eine inverse Beziehung zwischen AD und CS. Die gegensatzlichen und wechselseitig antagonistischen Einflusse von Th1- (CS) und Th2-Zellen (AD) sind als mogliche Erklarung hierfur angefuhrt worden. Schlieslich liegen uberzeugende Belege dafur vor, dass die Exposition gegenuber Reizstoffen das CS-Risiko erhoht und Patienten mit ICD somit einem erhohten Risiko fur CA unterliegen. Hautreizungen fuhren zur Freisetzung von IL-1 und TNF-α, was sich wiederum auf die Aktivitat antigenprasentierender Zellen auswirkt, ihre Migration zu lokalen Lymphknoten fordert und so die Wahrscheinlichkeit fur eine CS und letztlich die Entwicklung einer CA erhoht. Ubersetzung aus Curr Probl Dermatol. Basel, Karger, 2016, vol 49, pp 90-102 (DOI:10.1159/000441548)
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