Kindliche Bindungen in Kultur vergleichender Sicht: Beobachtungen auf einer Südseeinsel

2010 
Die Bindungsforschung befasst sich seit uber 50 Jahren mit folgender Frage: Was braucht ein Kind, um seelisch gesund und sozial verantwortlich heranzuwachsen? John Bowlby, ein englischer Psychiater, war als Psychoanalytiker mit solchen Fragen vertraut. Er war aber nicht sicher, ob die Antworten seiner Zunft darauf richtig waren und begann deshalb, nach Moglichkeiten empirisch uberprufbarer Antworten in einem naturwissenschaftlichen, d.h. evolutionsbiologischen Rahmen zu suchen. Bereits 1950, rein zufallig, gesellte sich eine junge Frau aus Kanada, Mary Ainsworth, zu seinen Mitarbeitern in sein Forschungslabor, die lediglich einen Job in London brauchte. Sie brachte als Sozial- und klinische Psychologin gute Voraussetzungen fur die Erforschung der alten Fragen mit und sie war jung genug, um ihre Skepsis gegenuber Bowlbys evolutionsbiologisch orientierter Sicht der menschlichen Entwicklung – an Stelle einer Theorie sozialen Lernens – allmahlich zu uberwinden (Ainsworth & Bowlby, 1991). Das geschah aber erst, als sie 1954 ihrem Mann nach Uganda folgte und dort Feldbeobachtungen an jungen Ganda-Muttern durchfuhrte.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    58
    References
    2
    Citations
    NaN
    KQI
    []
    Baidu
    map