Die Griechen am Don – Ergebnisse der deutsch-russischen Ausgrabungen in Taganrog und Umgebung. Kampagnen 2004-2007

2009
Seit 2004 laufen Grabungen und Surveys des Deutschen Archaologischen Instituts, der Don-Archaologischen Gesellschaft Rostov am Don und des Instituts fur Archaologie der russischen Akademie der Wissenschaften (Moskau) bei Taganrog, ca. 50 km westlich von Rostov am Don. Durch eine Kombination von Grabungen und Bohrungen konnte in den Jahren 2004–2007 in Taganrog der Nachweis eines Handelsstutzpunktes erbracht werden, der vermutlich im letzten Viertel des 7. Jhs. v. Chr. in einer verkehrstechnisch begunstigten Lage an der Einmundung des Don in das Asovsche Meer von ionischen Griechen ge- grundet wurde und als eine der fruhesten griechischen Niederlassungen im nordostlichen Schwarzmeergebiet uberhaupt gelten darf. Die bisherigen Ergebnisse fuhren zu der Annahme, dass kleinere Gruppen von Griechen zunachst gemeinsam mit Einheimischen in Taganrog siedelten. Die Feldarbeiten sind eingebettet in einen breiteren Forschungsansatz, der die kulturhistorische Entwicklung des Don-Deltas zwischen der spaten Bronzezeit und dem 3. Jh. v. Chr. insgesamt in den Blick nimmt. Erste Ergebnisse weiterer Grabungen und eines Surveys auf der westlich von Taganrog gelegenen Halbinsel am Myus Limanlassen darauf schliesen, dass seit der Wende vom 6. zum 5. Jh. v. Chr. die Siedlung Elisavetovka im Don-Delta eine bedeutende Rolle spielte, im Verlauf des 4. Jhs. v. Chr. aber weitere Siedlungen hinzukamen, bevor es durch die Grundung von Tanais durch Kaufleute aus dem Bosporanischen Reich zu einer neuen Strukturierung des gesamten Siedlungssystems im Don-Delta kam.
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