Strahlenbiologische Grundlagen der Strahlentherapie

2006
Die Strahlenforschung geht davon aus, das beim radiogenen Zelltod neben der Apoptose auch andere Mechanismen eine wichtige Rolle spielen. Strukturelle Schaden der Chromosomenstruktur sind ebenfalls von Bedeutung. Aus DNS-Doppelstrangbruchen resultieren azentrische Chromosomenfragmente (Mikronuklei). Diese werden bei der Zellteilung nicht mehr in die Zellkerne der „Tochterzellen“ integriert. Die neu entstandene Zelle verliert nach Durchlaufen von einem oder mehreren Zellzyklen die Teilungsfahigkeit. Sie stirbt am reproduktiven Zelltod. Der Zelltod nach ionisierender Strahlung kann jedoch auch vor Eintritt in die Mitose erfolgen. Bei diesem sogenannten Interphasetod dominiert der Mechanismus der Apoptose. Der quantitative Anteil der verschiedenen Formen des Zelltods am Gesamtumfang der Zellvernichtung unter Strahlenbehandlung variiert unter den Tumorgeweben. Generell scheint bei den hamatologischen Tumorerkrankungen die Apoptose im Vordergrund zu stehen, in soliden Tumoren scheint sie von vergleichsweise geringerer Bedeutung zu sein.
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