Präoperative MRT bei Patienten mit Rektumkarzinom als Basis für eine selektive Indikationsstellung zur neoadjuvanten Therapie

2007 
Ziele: Die neoadjuvante Radiochemotherapie hat beim Rektumkarzinom das Ziel, das Risiko eines lokalen und systemischen Rezidives zu senken. Aufgabe der Diagnostik ist es, diese Risikopatienten zu identifizieren. Der minimale Abstand des Tumors vom zirkumferentiellen Resektionsrand („CRM“=Circumferential Resection Margin) erwies sich neben der pT- und pN-Kategorie als unabhangiger Prognosefaktor fur das Auftreten eines Lokalrezidives nach totaler Mesorektumexzision. Ziel war die Identifikation von Risikopatienten mittels hochaufgeloster MR-Bildgebung und Klarung des Einflusses der MR-Diagnose auf die Indikation zur neoadjuvanten Therapie. Methode: 50 Patienten mit bioptisch gesichertem Rektumkarzinom wurden an einem 1.5 T MR-System untersucht und die lokale Tumorausdehnung mit hochaufgelosten T2 gewichteten Turbo Spin- Echo Sequenzen (Voxelgrose 0,6×0,4×3,0 mm3) dargestellt. Neben der T- und N-Kategorie wurde der minimale Tumorabstand zur mesorektalen Faszie, dem potentiellen chirurgischen Resektionsrand (CRM) erfasst. Es erfolgte eine Korrelation mit pathohistologischen Befunden (T- und N-Kategorie bei allen Patienten, CRM in 34 Fallen). Ergebnis: T3 Karzinome (pT3 30/50) konnten mit hoher Genauigkeit diagnostiziert werden (Sensitivitat 100%, Spezifitat 80%, positiver und negativer Vorhersagewert 88% bzw. 100%). Eine Lymphknotenmetastasierung wurde mit einer Sensitivitat und Spezifitat von 85% bzw. 78% nachgewiesen (pN+ 20/47). Ein hohes Lokalrezidivrisiko (pCRM ≤1mm 9/34) konnte mit groser Sicherheit vorhergesagt bzw. ausgeschlossen werden (positiver und negativer Vorhersagewert 89% bzw. 96%). Schlussfolgerung: Die Magnetresonanztomographie ermoglicht eine zuverlassige Identifikation von Risikopatienten. Unter Zugrundelegung der T3 Kategorie mussten von 34 Patienten 76% neoadjuvant behandelt werden, unter Berucksichtigung des CRM-Status 26%. Mit der CRM-basierten Indikationsstellung zur neoadjuvanten Therapie kann eine Ubertherapie von Patienten mit Rektumkarzinom vermieden werden. Korrespondierender Autor: Oberholzer K Johannes Gutenberg-Universitat Mainz, Klinik fur Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Langenbeckstrase 1, 55131 Mainz E-Mail: oberholz@radiologie.klinik.uni-mainz.de
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []
    Baidu
    map