Platin-basierte Therapie beim dreifach negativen Mammakarzinom Platinum-based chemotherapy in triple negative breast cancer

2011 
Die Entdeckung der medizinischen Wirkung vonCisplatin – zunachst als Peyronnes-Salz bekannt– war ein Zufallsfund des US-Amerikaners A. Ro-senberg [1]. Derzeit sind drei Platinkomplexe inder EU und den USA als Humanarzneimittel zu-gelassen: Cisplatin, Carboplatin und Oxaliplatin.Die Wirkform der Platinverbindungen ist derelektrophile Aquo-Komplex, der erst intrazellu-lar entsteht. Der Wirkmechanismus des Aquo-Komplexes besteht in einer Vernetzung vonDNA-Strangen. Cisplatin greift bevorzugt Stick-stoff in der Position N-7 von Guanin und Adeninan. Die Bindung an zellulare Makromolekulevollzieht sich mit abnehmender Pravalenz anRNA>DNA>Protein. Die Indikationen von Cisplatin sind Hodenkarzi-nome, Ovarialkarzinome, kleinzellige und nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome, Oesophagus-karzinome, Osteosarkome, Zervix- und Endome-triumkarzinome, sowie Karzinome des Kopf-Hals-Bereichs und der Harnblase. Abgesehen vonallgemeinen Pradispositionen wie Uberempfind-lichkeit gegenuber Cisplatin, Schwangerschaftetc. besteht die wichtigste Kontraindikation vonCisplatin in einer bereits bestehenden Schadi-gung der Niere. Aufgrund der massiv ausgeprag-ten nephrotoxischen Nebenwirkung von Cispla-tin ist eine prophylaktische Pra- und Posthydra-tation des Patienten unerlasslich. Wie alle Zytostatika weist auch Cisplatin ein im-menses Spektrum an Nebenwirkungen auf, vondenen hier nur die prominentesten angespro-chen werden. Dosislimitierend ist die Nephroto-xizitat. Eine zunehmende Nephrotoxizitat zeigtsich vor allem in einer Erhohung des Serumharn-stoffs, -kreatinins sowie der Serumharnsaure.Nephrotoxische Funktionsstorungen werden mitatypischer Kinetik klinisch manifest: sie tretennach zwei Tagen oder zwei Wochen in Erschei-nung. Insbesondere High-dose- oder Dose-den-se-Therapien bringen die Gefahr eines akutenNierenversagens mit sich (obligate Hydratationdes Patienten?). Hohe Bedeutung kommt auchder Neurotoxizitat zu. Eine periphere Neurotoxi-zitat geht mit Horverlust, Sehstorungen undKrampfen einher, wobei letztere durch nephro-toxisch bedingte Elektrolytverschiebungen (Hy-pomagnesiamie) verstarkt werden konnen. Peri-phere Neuropathien konnen sich in einerschwindenden Perzeption der Hande und Fuseausern, dem sogenannten Hand-Fus-Syndrom.Verglichen mit anderen Zytostatika verursachtCisplatin meist nur schwach ausgepragte Kno-chenmarkdepressionen die etwa ein Viertel derPatienten betreffen. Auch die Ototoxizitat von Ci-splatin ist ausgepragt. Das emetogene Potenzialvon Cisplatin ist zwar relativ hoch, jedoch mittelssinnvoller Supportivtherapie klinisch beherrsch-bar [2]. Parallel zur Cisplatininfusion sollte daherein 5-HT
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