Regionale Pflichtversorgung in der stationären Psychiatrie und Psychotherapie: Ein alternativer Ansatz zur Operationalisierung des Begriffs

2020 
Gegenstand und Ziel Die vorliegende Studie zeigt einen alternativen Weg zur Operationalisierung des Begriffs „regionale Pflichtversorgung“ in der stationaren Psychiatrie und Psychotherapie auf. Material und Methoden In einer explorativen Analyse von 9659 Behandlungsfallen von psychiatrischen Fachabteilungen an 3 Standorten wurden aus Routinedaten gewonnene Kennzahlen hinsichtlich ihrer Eignung zur Abbildung des Begriffs untersucht. Ergebnisse Im Abgleich mit einem Expertenrating konnten hohe Ubereinstimmungswerte vor allem bei denjenigen Parametern gefunden werden, die den Aspekt der Vollversorgung („Diagnosespektrum“), der Notfallversorgung („Aufnahmezeit“) und den Aspekt der Versorgungsleistung in der Region („Hauptversorgungsgebiet“) abbilden. Schlussfolgerung Als Vorteile der Methodik werden die aufwandsneutrale Erhebungs- und Uberprufungsmechanismen sowie die vergleichsweise hohe Objektivitat und Reliabilitat der generierten Kennzahlen gesehen. Zudem eroffnet dieses Vorgehen die Perspektive einer Generalisierbarkeit des Begriffs der Pflichtversorgung auf andere Fachabteilungen ohne die psychiatriespezifische Besonderheit der gerichtlichen Unterbringung. Aufgrund der geringen Anzahl der betrachteten Standorte bedarf es jedoch zwingend weiterer konfirmatorischer, multizentrischer Untersuchungen. Klinische Relevanz Ziel kann dabei die Generierung eines Komplexindex sein, welcher eine valide Abbildung des Konstrukts „regionale Pflichtversorgung“ erlaubt und damit die Basis fur eine adaquate und leistungsgerechte Ressourcenzuweisung an die Kliniken vor dem Hintergrund der gesundheitspolitischen Bestrebungen fur eine Neuordnung der Personalbemessung in den entsprechenden Fachgebieten schafft.
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