Endometriumdicke in der Sonographie – ein wichtiger Parameter der endometrialen Rezeptivität?

2018 
Regelhaft nutzen Reproduktionsmediziner die Sonographie, um die Endometrium(EM)-Dicke vor Embryotransfer (ET) zu beurteilen und diesen Parameter dann als prognostischen Faktor fur das Implantationsverhalten zu verwenden. Allerdings sind das mutterliche Alter und die ovarielle Reaktion auf eine Stimulationstherapie mit rekombinantem follikelstimulierendem Hormon bei In-vitro-Fertilisation (IVF) und intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) prognostische Faktoren, die aber wiederum Einfluss auf die Entwicklung des Endometriums nehmen konnen. In einer Metaanalyse bot die EM-Dicke zwar eine begrenzte Moglichkeit, Frauen mit niedriger Chance auf Schwangerschaftseintritt herauszufiltern, allerdings sind Falle unterhalb des Schwellenwerts der EM-Dicke von ≤7 mm selten. Schlieslich ist die Assoziation zwischen einer niedrigen EM-Dicke und der Schwangerschaftswahrscheinlichkeit nicht stark, sodass ein Zyklusabbruch oder eine ET-Verschiebung nicht generell empfehlenswert ist. In einer Studie mit 11.000 IVF/ICSI-Zyklen wurde die EM-Dicke als unabhangiger Parameter zur Vorhersage von klinischer Schwangerschaft, Lebendgeburt, Spontanabort und Extrauteringraviditat aufgezeigt. Allerdings ist auch hier die Effektstarke gering. Eine weitere Arbeit zeigt, dass zwar in der univariaten Analyse die Rate an fortlaufenden Schwangerschaften mit der Hohe des EM korreliert und dass die Chance, bei einem EM ≥ 9 mm zu konzipieren, statistisch groser ist als bei Werten von 3 bis 8 mm. Dennoch ist die Hohe des EM ein schwacher prognostischer Faktor, da der erwartete Anstieg der Lebendgeburtenrate bei Zunahme der EM-Dicke gering ist. Daher sollten bei einer IVF- oder ICSI-Therapie nicht allein aus der Hohe des EM weitere therapeutische Konsequenzen gezogen werden.
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