Sprachförderung im Sachfach Deutsch unter besonderer Berücksichtigung der ersten Bildungssprache(n)

2018 
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem sprachsensiblen Fachunterricht unter besonderer Berucksichtigung der ersten Bildungssprache(n) der Schulerinnen und Schuler. Als erste Bildungssprachen werden jene Sprachen bezeichnet, mit welchen die Schulerinnen und Schuler zuerst im schulischen Kontext in Beruhrung gekommen sind. Dies bedeutet folglich, diese Arbeit konzentriert sich auf den Einbezug jener Sprachen, welche die Schulerinnen und Schuler bereits im schulischen Kontext erlernt haben. Als Fachunterricht wird in dieser Arbeit konkret der Fachunterricht des Deutschunterrichts fokussiert, der Arbeit mit und an Literatur, namlich dem ‚Nibelungenlied‘, einem Heldenepos aus dem Jahre 1200 nach Christus. Die Fragestellung, die dieser Forschung zugrunde liegt, ist, ob und wie die Berucksichtigung der erste(n) Bildungssprache im Sachfach Deutsch zu einer Verbesserung der Kompetenzen in Deutsch fuhren kann. Geforscht wurde von Dezember 2017 bis Janner 2018 in einer 2. Klasse AHS mit funf Probandinnen und Probanden, welche jeweils eine weitere Bildungssprache als Deutsch haben. Jene sind: Russisch, Englisch, Ungarisch und Rumanisch. Es wurde sprachsensibel gearbeitet und die Bildungssprachen berucksichtigt. Die Forschung teilte sich in funf Teilschritte auf: Zu Beginn wurde der Sprachstand beider Sprachen mittels Teilfertigkeits-Test (TF-Test) erhoben. Jede Probandin und jeder Proband loste sowohl einen deutschen als auch einen TF-Test in ihrer weiteren Bildungssprache. Darauf aufbauend wurden acht Unterrichtseinheiten mit dem Schwerpunkt der alteren deutschen Literatur geplant und durchgefuhrt. Diese Einheiten wurden von einer Unterrichtsbeobachtung begleitet, welche zur effizienten Datenerfassung mittels eines Beobachtungsbogens durchgefuhrt wurde. Abschliesend wurden die Probandinnen und Probanden mittels eines semistrukturierten Leitfadeninterviews zu ihren Eindrucken und Erfahrungen befragt. Auserdem wurde nach den Unterrichtseinheiten zu Vergleichszwecken ein weiterer deutscher TF-Test durchgefuhrt. Dieser stellte fest, dass sich die Schulerinnen und Schuler im Laufe der Unterrichtseinheiten durchschnittlich um 12,2 % verbesserten. Aus den Beobachtungsbogen sowie auch aus den Interviews konnte entnommen werden, dass diese Verbesserung sicherlich in mindesten vier der funf Falle aus dem Einbezug der erste(n) Bildungssprache(n) resultierte, wodurch die Hypothese, dass ein kontrastiver Einbezug anderer Bildungssprachen als Deutsch zu Lernfortschritten fuhren kann, bestatigt wurde.
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